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Innerer Grüngürtel

Abfolge geometrische Einzelräume

Der Innere Grüngürtel ist Ausgangspunkt und zentrales Element des gesamtstädtischen Grünsystems. Der Innere Grüngürtel, der sich heute vom nördlichen Rheinufer bis zur Luxemburger Straße erstreckt, ist mit einer Länge von sieben Kilometern, einer Breite von etwa 200 Metern und einer Gesamtfläche von 120 Hektar die größte innerstädtische Parkanlage Kölns. Stadteinwärts wird der Grüngürtel durch die Gleisanlagen der Bundesbahn begrenzt, stadtauswärts wird er heute größtenteils von der Inneren Kanalstraße flankiert. 
Zahlreiche Ausfallstraßen teilen das grüne Band in mehrere Teilflächen, die ursprünglich als geometrisch gegliederte Einzelräume mit unterschiedlichem Nutzungszweck gestaltet waren.

Vor der Sanierung: Grau in grau und beschädigte Wege

Für die Ausgestaltung der Freiflächen war der Bebauungsplan von Fritz Schumacher maßgebend, der aus einem 1919 durchgeführten, beschränkten städtebaulichen Wettbewerb für den inneren Festungsrayon als prämierter Entwurf hervorging. Zentrales Gestaltungsmotiv dieses Planes war die Schaffung eines durchgängigen Grüngürtels, bestehend aus einer Abfolge architektonisch gestalteter und unterschiedlich dimensionierter Grünräume. Die von Bebauung umschlossenen Grünflächen sollten den verschiedenen Bedürfnissen neuzeitlicher öffentlicher Grünanlagen gerecht werden. Schumacher ließ nur dort, wo die Architektur in ihrer bestimmenden Wirkung zurücktrat, eine freizügigere Gestaltung zu.

Die Ausgestaltung der Grünflächen erfolgte durch den Gartendirektor Fritz Encke. In den Jahren 1922-1924 wurden die gesamten Grünflächen ausgebaut, die Bebauung jedoch nur in Ansätzen realisiert.

In Teilen zerstört

Nach der Sanierung: ansehnliche Wege und Baum-Allee

Die Zeit nach dem Ende des II. Weltkrieg ist gekennzeichnet durch die Abkehr von der Konzeption Schumachers und den Ausbau des Grüngürtels als ein durchgängiges breites und grünes Band. Wesentliche Elemente, wie z.B. der zentrale Aachener Weiher oder Alleen, sowie einzelne Abschnitte wie die „Alhambra“ sind jedoch in ihrer ursprünglichen Ausgestaltung erhalten geblieben. In den anderen Abschnitten deuten vorhandene Alleen und die Wegeführung noch auf die ursprüngliche Gestaltung hin.

Aachener Weiher

Die Einbringung von Trümmerbergen (Aachener- und Herkulesberg) nach dem Zweiten Weltkrieg, mehrere Großbauten sowie die veränderte Verkehrsführung haben die Gestaltung der ursprünglichen Anlage jedoch wesentlich beeinträchtigt und in Teilen sogar zerstört.